„Die Strahlentherapie reduziert das Risiko eines Brustkrebsrückfalls von 10-30% auf nur 5%.”

Das Centre François Baclesse in Esch-sur-Alzette ist das nationale Zentrum für Strahlentherapie in Luxemburg und bietet seinen Patienten eine hochwertige therapeutische Versorgung unter Berücksichtigung der neuesten Fortschritte, insbesondere bei Brustkrebs. Dr. Sven Philippi vom Centre François Baclesse erklärt, was eine Strahlentherapie ist und wie sie hilft, und wie sie hilft, das Risiko von Rückfällen und Nachwirkungen zu reduzieren.
Was genau ist die Strahlentherapie?

Dr. Sven Philippi: „Wir wollen unsichtbare Krebszellen daran hindern, sich weiter zu vermehren. Bei der Strahlentherapie wird ionisierende Strahlung auf das Krebsgewebe gerichtet. Die Strahlen wirken auf die DNA der Krebszellen und verhindern so deren weitere Vermehrung. Unser Ziel ist es, zu verhindern, dass der Krebs zurückkehrt.
Die Strahlentherapie reduziert das Risiko eines Rückfalls von 10 bis 30 % auf nur 5 %. Die Strahlentherapie ist eine so genannte adjuvante Therapie, d.h. eine Therapie, die nach einer Operation stattfindet. Sie wird auch zur kurativen Behandlung von inoperablen Tumoren und zur Linderung von Metastasen eingesetzt.”
Vor der Therapie wird von jedem Patienten eine Simulation erstellt. Warum?

Dr. Sven Philippi: „Wir nehmen uns zunächst Zeit und erklären dem Patienten während der ersten Sprechstunde die Radiotherapie. Wir erstellen einen 3D Scan der Brust. Bei dieser Untersuchung werden die Brust als auch die Risikoorgane gezeichnet. Das Volumen, die Dosis und das Strahlungsfeld werden von unseren Physikern und Dosimetrikeren berechnet. Dies dauert etwa eine Woche. Das Strahlenfeld muss so genau wie möglich auf den betroffenen Bereich gerichtet werden.”
Wie verläuft die Therapie?
Dr. Sven Philippi: „Die Therapieeinheit an sich dauert etwa 3 bis 4 Minuten, erfordert aber eine längere Vorlaufzeit von etwa 15 Minuten. Bei jeder Bestrahlung muss die Patientin die exakt gleiche Position einnehmen. Zu diesem Zweck werden vor jeder Behandlung Aufnahmen gemacht. Sie helfen uns, genau zu navigieren.

Die Behandlung an sich ist nicht schmerzhaft, kann aber ermüdend sein. Es treten nur geringe Nebenwirkungen auf. Bei ca. 80 % der Patienten kann eine lokale Radiodermatitis auftreten: eine Rötung oder auch ein leichtes lokales "Glöckchen", das innerhalb von zwei Wochen nach Ende der Strahlentherapie abheilt. Wir haben lokale Behandlungen, die nach ärztlicher Absprache präventiv oder kurativ angewendet werden können (ätherische Öle, Creme, Aromatherapie, Bachblüten...).

Wir versuchen, die Therapie für unsere Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten, sie zu beraten und zu unterstützen. Die Behandlung erfolgt jeden Tag, während 15-25 Tagen. Dies kann für die Patienten sehr belastend sein. Wir versuchen, für jeden die beste Uhrzeit zu finden, vor allem, wenn unsere Patientinnen berufstätig sind. Unser Team verfügt über zwei Case Manager, die unsere Patienten persönlich betreuen. Jährlich behandeln wir insgesamt 1400 Patienten, davon 425 Brustkrebspatientinnen. Eines unserer Geräte ist ausschließlich für die Behandlung von Brustkrebs reserviert. Unsere Patienten kommen nicht nur aus Luxemburg, sondern aus der gesamten Großregion.”