LILA 5G - Frequently Asked Questions

Was ist das Projekt LILA 5G ?

Das innovative Projekt LILA 5G (Living Lab 5G) evaluiert ersmalig in Luxemburg die 5G-Technologie im Gesundheutsbereich, und dies in einer realen Umgebung. Es werden konkret zwei Anwendungsfälle getestet:
- wie die 5G Technologie dank einem effizienten und integrierten Netz den medizinischen Fachkräften einen schnellen und zuverlässigen Zugriff auf medizinische Daten erlaubt.  
- wie die Qualität der Kommunikation zwischen Gesundheitspersonal und Patienten durch Videokommunikation verbessert werden kann. Zwei Zimmer werden mit Multimedia-Tablets ausgestattet sein, die es dem Patienten ermöglichen, direkt mit dem Pflegeteam per Video zu kommunizieren.
Bessere Kommunikationskanäle mit schnellem und zuverlässigem Zugriff auf medizinische Daten verringern den administrativen Aufwand und unnötige Wege des Pflegepersonals. Dadurch haban Pflegemitarbeiter mehr Zeit für eine individuelle Patientenbetreuung. 

Was ist 5G?

Die Mobilfunknetze werden ständig aufgerüstet und erweitert, um den wachsenden Anforderungen unseres digitalen Lebens gerecht zu werden. 5G ist die fünfte Generation des Mobilfunkstandards, die eine schnellere und zuverlässigere Übertragung größerer Datenmengen ermöglicht. Sie übertrifft die Möglichkeiten von LTE, der Technologie der 4G-Generation. 5G- und 4G-Technologien (wie auch 3G- und 2G-Technologien) werden in den kommenden Jahren nebeneinander bestehen.

Die 5G-Technologie ist geprägt durch zwei Begriffe:
- Datenfluss: Verbindungsgeschwindigkeit von mehr als 1 Gbit/s,  unsere Internetverbindungen werden somit bis zu 10 Mal schneller.
- Latenzzeit: Die Reaktionszeit beträgt weniger als 10 Millisekunden.

Warum 5G?

Um der wachsenden Nachfrage nach Konnektivität gerecht zu werden. Für eine wachsende Zahl von Nutzern und vernetzten Geräten müssen die Internet-Übertragungsgeschwindigkeiten immer schneller und die Latenzzeiten immer kürzer werden. Im Jahr 2023 wird 4G an seine Grenzen stoßen und das derzeitige Netz wird voll ausgelastet sein. Jedes Jahr nimmt der Datenverkehr um 40% zu, und irgendwann wird das 4G-Netz nicht mehr in der Lage sein, die wachsende Zahl von Verbindungen zu bewältigen. Darüber hinaus ist 5G Teil der allgemeinen Digitalisierung in Luxemburg.

Wie funktioniert 5G?

5G basiert auf Signalen die über Radiowellen übertragen werden, ähnlich wie Fernsehen, Radio und Mobiltelefonie, wie wir sie bereits kennen. In der Anfangsphase des 5G-Netzausbaus in Luxemburg werden die verwendeten Frequenzbänder denen von 2G, 3G oder 4G ähneln. Später können je nach Leistungs- und Kapazitätsbedarf neue Bänder mit höherer Frequenz verwendet werden.
Jeder Mobilfunkbetreiber muss die von den Behörden festgelegten Emissionsgrenzwerte einhalten. Die Vorschriften zur Begrenzung des von einer Antenne erzeugten elektromagnetischen Feldes gehören in Luxemburg zu den strengsten in Europa. Das Zulassungsverfahren der elektromagnetischen Felder ist in Luxemburg sehr streng. Jede Basisstation muss von den zuständigen Behörden (Umweltministerium, ITM) genehmigt werden.
Darüber hinaus müssen alle elektrischen Geräte, einschließlich Smartphones, einen Grenzwert einhalten, der für jedes Gerät anhand seiner SAR (spezifische Absorptionsrate) gemessen wird.

Was ist der Unterschied zwischen 4G und 5G? 

Im Vergleich zu 4G bietet 5G eine 20-mal höhere Übertragungsgeschwindigkeit und eine 10- bis 30-mal schnellere Reaktionszeit (Latenz). 5G ist eine Weiterentwicklung des aktuellen 4G-Standards - das neueste Modell einer bestehenden Serie. Der neue Standard verwendet ähnliche Frequenzbänder wie bisherige Funktechnologien und WLAN, kann diese aber effizienter nutzen. 5G-Sender ermöglichen eine höhere Kapazität (bis zu 100-mal mehr Geräte pro Antenne), eine höhere Geschwindigkeit (bis zu 100-mal mehr Bandbreite) und eine geringere Latenz (bis zu 50-mal kürzere Reaktionszeit).

Wie wird 5G im Rahmen des LILA 5G-Projekts umgesetzt?

Ein lokales Mobilfunknetz in Miniaturformat wird installiert. So können die Krankenschwestern und -pfleger jederzeit sicher und schnell auf Patientendaten zugreifen, ohne dass es zu Verbindungsproblemen oder der Gefahr von "toten Winkeln" kommt.

Warum wird 5G in Krankenhäusern getestet?

Eine verbesserte, sichere und schnellere Überwachung und Übertragung von Vitaldaten (Blutdruck, Herzfrequenz oder Atemfrequenz) in Echtzeit ermöglicht es Ärzten und Pflegepersonal, schnell die richtigen Entscheidungen für das Wohlbefinden des Patienten zu treffen.

Warum wird das Projekt bei CHEM Dudelange getestet?

In vielen älteren Gebäuden gibt es Verbindungsprobleme und "tote Zonen”, in denen eine stabile Verbindung nicht gewährleistet werden kann. Dies gilt auch für das Krankenhaus in Dudelingen aus dem Jahr 1901. In einigen Bereichen kann eine stabile Verbindung nicht gewährleistet werden. Das Ziel des Pilotprojekts LILA 5G ist es, einen stabilen und schnellen Zugang in jedem Teil des Gebäudes zu ermöglichen. 

Wer hat Zugang zu diesem LILA 5G-Netz?

Das LILA 5G-Netz ist ein eigenes und privates Mobilfunknetz im Miniaturformat. Medizinische Geräte werden über spezielle SIM-Karten mit diesem Netz verbunden. Der Zugriff auf medizinische Daten wird durch eine starke Benutzerauthentifizierung sowie eine Verschlüsselung geschützt.

Wann wird das 5G-Netz betriebsbereit sein?

Das 5G-Netz wird im Winter 2021 in Betrieb gehen. 

Handelt es sich um ein zeitlich begrenztes Projekt oder um eine dauerhafte Installation?

Die Laufzeit des Projekts beträgt 5 Jahre.

Wird LILA 5G die Krankenhausversorgung verändern?

Medizinische Anwendungen werden mit dem LILA 5G-Netz verbunden, um eine bessere Verbidnung zu ermöglichen. Ein sicherer, zuverlässiger Zugriff in Echtzeit auf medizinische Daten ist unerlässlich, damit Ärzte und Krankenschwestern schneller, bessere Entscheidungen für ihre Patienten treffen können. Bessere Kommunikationskanäle verringern zudem den administrativen Aufwand für das medizinische und pflegerische Personal, so dass mehr Zeit für die individuelle Patientenbetreuung bleibt. 

Welche Krankenhäuser nutzen bereits die 5G-Technologie?

Mehrere Krankenhäuser testen bereits die 5G-Technologie, darunter das Klinikum Leipzig und das Universitätsklinikum Düsseldorf.

Was sind die zukünftigen Anwendungen im Gesundheitswesen? 

Die Digitalisierung und neue Technologien wie 5G schaffen neue Möglichkeiten und Innovationen in der medizinischen Versorgung: Intelligente Rollstühle, telemedizinische Wundversorgung, Echtzeitmessung von Vitalwerten und intelligente Krankenwagen sind auf dem Weg, in der Krankenhausversorgung der Zukunft Realität zu werden.

Stellt 5G ein Risiko für die Gesundheit, Tiere oder die Umwelt dar?

Die zahlreichen wissenschaftlichen Studien, die im Laufe der Jahrzehnte zu diesem Thema durchgeführt wurden, lassen derzeit nicht auf ein Risiko schließen. Es wurde nur ein leichter Anstieg der Körpertemperatur festgestellt. Das Vorsorgeprinzip gilt jedoch nach wie vor, und POST hält sich strikt an die von den luxemburgischen Behörden festgelegten Emissionskriterien, die zu den strengsten der Welt gehören.
Die Auswirkungen von Mobilfunkemissionen auf Menschen, Tiere und die Umwelt sind Gegenstand intensiver Forschung. In den letzten 40 Jahren gab es mehr als 30.000 wissenschaftliche Studien über elektromagnetische Felder im Allgemeinen und mehr als 4.000 Studien speziell über Funktechnologien. Wenn die von der WHO und der EU empfohlenen Grenzwerte eingehalten werden, gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für ein Gesundheitsrisiko. Dies wird auch von der Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) und der US-amerikanischen FDA bestätigt.

Beeinträchtigt die Strahlung unser Wohlbefinden?

Es gibt keinen grundlegenden Unterschied zwischen den elektromagnetischen Feldern bestehender Mobilfunknetze und denen von 5G-Sendern. Nach dem derzeitigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse stellen elektromagnetische Felder unabhängig von der verwendeten Technologie kein Gesundheitsrisiko dar, solange die Grenzwerte eingehalten werden. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Absorption elektromagnetischer Felder durch den Körper zu einem Anstieg der Gewebetemperatur führt (der so genannte "thermische Effekt"). Die Grenzwerte gewährleisten, dass der Temperaturanstieg so gering ist, dass keine gesundheitlichen Auswirkungen auftreten.
Nationale und internationale Studien zeigen immer wieder, dass elektromagnetische Felder vom Menschen nicht wahrgenommen werden können. Auch der Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern im Sub-1000-Bereich und gesundheitlichen Problemen wie Schlafstörungen oder Tinnitus ist bisher nicht wissenschaftlich belegt. Nach Angaben des BfS gibt es derzeit keine objektive und überprüfbare Diagnose der Elektrosensibilität. Ein plausibler Wirkmechanismus ist nicht bekannt. Insgesamt deuten die durchgeführten Untersuchungen darauf hin, dass kein Gesundheitsrisiko besteht. Diese Einschätzung des Bundesamtes für Strahlenschutz wird auch von der WHO und dem EU Scientific Panel on Emerging and Newly Identified Health Risks (SCENIHR) der Europäischen Kommission geteilt. 

Im Zusammenhang mit der Einführung von 5G weisen einige auf potenzielle Gesundheits- und Umweltrisiken hin (z. B. die Exposition gegenüber Magnetfeldern, die von der WHO als potenziell krebserregend für den Menschen eingestuft werden). 

Es gibt vier Kategorien: 1 (krebserregend), 2A (wahrscheinlich krebserregend), 2B (möglicherweise krebserregend), 3 (nicht zu klassifizieren) und 4 (wahrscheinlich nicht krebserregend). Elektromagnetische Felder von Funkwellen (Mobiltelefone, Basisstationen (Funkmasten), schnurlose Telefone (DECT), WLAN usw.) werden in die Kategorie 2B eingestuft. 

Übrigens stuft auch die WHO Kaffee und Aloe Vera in die Kategorie 2B ein. 

Derzeit deutet keine der zahlreichen wissenschaftlichen Studien, die im Laufe der Jahrzehnte zu diesem Thema durchgeführt wurden, auf ein Risiko hin. Es wurde lediglich ein leichter Anstieg der Körpertemperatur festgestellt. Das Vorsorgeprinzip gilt jedoch nach wie vor, und die POST hält sich strikt an die von den luxemburgischen Behörden festgelegten Emissionskriterien, die zu den strengsten der Welt gehören.